Kooperation Katalyselabor CaRLa: Erfolgreiche Zusammenarbeit verlängert

8. Dezember 2023

Universität Heidelberg und BASF führen Forschungskooperation fort – Einen Schwerpunkt bilden Verfahren für das chemische Recycling von Kunststoffabfällen

BASF und die Universität Heidelberg werden weitere fünf Jahre zusammen im 2006 gegründeten Catalysis Research Laboratory (CaRLa) forschen. Die beiden Partner unterzeichneten einen entsprechenden Vertrag, der die erfolgreiche Forschungskooperation bis 2028 verlängert. In dem Katalyselabor arbeiten aktuell zehn Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der Entwicklung neuer Verfahren für die homogene Katalyse und organische Synthese. Einen Schwerpunkt bildet dabei das chemische Recycling von Kunststoffabfällen.

Um Rohstoffe effizienter zu nutzen und den CO2-Fußabdruck von Produkten und Herstellungsprozessen zu reduzieren, wird am CaRLa seit einigen Jahren verstärkt an neuen Verfahren geforscht, mit denen sich Abfälle aus Kunststoff chemisch recyceln lassen. Ein Beispiel dafür ist die selektive Zerlegung von Polyurethan-Kunststoffen in wiederverwertbare Grundbausteine, aus denen das Polymer – der vollständige Kunststoff – wiederaufgebaut werden kann. Zudem arbeiten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an Katalyse-Systemen für die effiziente Herstellung von biobasierten und bioabbaubaren Polymeren. Seit 2015 wurden bereits 18 Projekte von CaRLa in die BASF-Forschung überführt, um sie hier für industrielle Anwendungen weiterzuentwickeln. Die Arbeit des Katalyselabors schlägt sich auch in wissenschaftlichen Publikationen nieder, bislang sind 104 Veröffentlichungen in renommierten Fachzeitschriften erschienen. Zudem wurden seit der Gründung von CaRLa 41 Patentanmeldungen eingereicht.

Für BASF begrüßt Dr. Helmut Winterling, President BASF Group Research, die Fortsetzung der Kooperation, um „auch in Zukunft das chemisch-technische Know-how zu nutzen“. Als Prorektorin für Innovation und Transfer der Universität Heidelberg unterstreicht Prof. Dr. Katja Patzel-Mattern: „Über die klassischen Partnerschaften von Wissenschaft und Industrie hinausgehend beruht das Konzept des Katalyselabors CaRLa auf einer engen Verzahnung der Forschungsbereiche. Dies beschleunigt den Technologie- und Wissenstransfer in die großtechnische Anwendung, was gerade im Hinblick auf die gesellschaftliche Herausforderung eines nachhaltigen Umgangs mit Ressourcen von besonderer Bedeutung ist.“ Ein wichtiger Baustein der Kooperation sei auch die Nachwuchsförderung. Die Prorektorin: „Junge Forscherinnen und Forscher profitieren von der Kooperation im Rahmen von CaRLa, indem sie die erworbenen Kenntnisse im Bereich Nachhaltigkeit auch in Zukunft anwenden und in eine nachfolgende industrielle oder akademische Karriere einbringen können.“ 

Im Zuge der Vertragsverlängerung kommt es zu organisatorischen Veränderungen am CaRLa. Die Laborleitung seitens BASF übernehmen gemeinsam Prof. Dr. Thomas Schaub und Dr. Jaroslaw Mormul. Neben Dr. Julia Schüller, Vice President Chemicals Research bei BASF, wird Dr. Christian Rein neues Mitglied des Lenkungskreises. Dr. Rein ist Leiter der Forschungsgruppe „Homogeneous Catalysis and Acrylics“ bei BASF. Für die Universität Heidelberg sind Prof. Dr. A. Stephen K. Hashmi aus der Organischen Chemie als wissenschaftlicher Leiter sowie Prof. Dr. Peter Comba aus der Anorganischen Chemie als weiteres Mitglied im Lenkungskreis vertreten. Bislang waren seit der Gründung des Katalyselabors mehr als 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus 34 Ländern an der Entwicklung neuer Verfahren für die homogene Katalyse und die organische Synthese beteiligt.

Das CaRLa ist ein „Industry on Campus“-Projekt der Universität Heidelberg. Mit diesen Projekten – strategischen Forschungskooperationen mit Unternehmen am Wissenschaftsstandort Heidelberg und in der Region – fördert die Universität den Transfer von Forschungsergebnissen und wissenschaftlichen Erkenntnissen in Wirtschaft und Industrie. Dazu vernetzt sie ihre Grundlagenforschung mit anwendungsbezogener Forschung auf Seiten der Industriepartner und ermöglicht so die gemeinsame Entwicklung technologischer Innovationen.

Laborausrüstung im Catalysis Research Laboratory (CaRLa)

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